Behandlungsmöglichkeiten bei Kurz- oder Weitsichtigkeit
Die Weitsichtigkeit, in der medizinischen Fachsprache als Hyperopie bezeichnet, ist ähnlich wie die Kurzsichtigkeit eine weit verbreitete Augenerkrankung. In diesem Fall reicht die Lichtbrechung im Auge nicht aus, um Objekte in der Nähe scharf zu erkennen. Das bedeutet, dass betroffene Personen vor allem Probleme beim Lesen haben. Ähnlich wie die Kurzsichtigkeit wird auch die Weitsichtigkeit in Dioptrie angegeben. Anders als bei der Kurzsichtigkeit ergeben die Messungen hier allerdings Pluswerte.
Die Weitsichtigkeit erkennen Betroffene schnell daran, dass sie Gegenstände in der Nähe nicht scharf erkennen können. Es können aber noch weitere Symptome wie Kopfschmerzen, brennende Augen oder schnell ermüdende Augen hinzukommen. Diese Symptome treten häufig beim Lesen auf. Meist resultiert die Weitsichtigkeit aus einem zu kurzen Augapfel. Seltener ist eine verminderte Brechkraft der Linse der Auslöser für die Erkrankung.
Eine Weitsichtigkeit kann recht gut mithilfe von Sehhilfen behandelt werden. Dabei kommen sowohl eine Brille als auch Kontaktlinsen infrage. Ist die Hyperobie sehr stark ausgeprägt, sind Kontaktlinsen die bessere Wahl. Der Grund: Brillengläser mit hohen Werten sind sehr schwer und dick und damit optisch nur wenig ansprechend. Kommen Brillen zum Einsatz, werden sogenannte Plusgläser verwendet, die konvex, also nach außen gebogen, sind.
Wer auf Brille oder Kontaktlinsen komplett verzichten möchte, sollte sich für eine Laserbehandlung der Augen entscheiden. Mit genannten No-Touch-Laser-Methode lassen sich bis zu 4 Dioptrien ausgleichen. Während dieser Operation wird mithilfe des Lasers ein Teil der Hornhaut abgetragen, sodass die Brechkraft verstärkt wird. Diese Operationsmethode ist für Menschen mit einer dicken Hornhaut zwischen 500 und 650 Mikrometern am besten geeignet. Anders als die Kurzsichtigkeit, die sich im Laufe des Lebens häufig verschlechtert, bleiben die Werte bei der Weitsichtigkeit meist stabil.
Die Kurzsichtigkeit erkennen und behandeln
Etwa ein Viertel aller Deutschen leiden an der Kurzsichtigkeit, der Myopie. Damit ist diese Augenerkrankung sehr weit verbreitet. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass man Gegenstände in der Ferne nicht klar erkennen kann. Die Kurzsichtigkeit kann angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Diese Krankheit entsteht dann, wenn der Augapfel ungewöhnlich lang ist.
Wie wird die Kurzsichtigkeit diagnostiziert?
Um eine Myopie zu erkennen, wird der Augenarzt die Brechkraft im Auge messen. Dieser Messwert wird in (minus) Dioptrien angegeben und zeigt an, welche Korrekturstärke die Brille haben muss. Eine leichte Myopie bis minus 1 Dioptrien muss häufig nicht korrigiert werden. Liegen die Werte allerdings darüber, kann man die Kurzsichtigkeit mittels Brille oder Kontaktlinsen ausgleichen. Ab Werten von minus sechs Dioptrien spricht man von einer starken Myopie. Diese kann Folgeerkrankungen wie einen Grünen oder Grauen Star oder gar eine Netzhautablösung begünstigen.
Wie wird die Kurzsichtigkeit behandelt?
Die Ursache für die Myopie ist ein zu langer Augapfel. Demnach ist die Augenerkrankung nicht heilbar, lässt sich aber dennoch gut behandeln. Ähnlich wie bei der Weitsichtigkeit kommen auch hier Brille oder Kontaktlinsen zum Einsatz. Auch die No-Touch-Laser Operation kann bei einer Kurzsichtigkeit eingesetzt werden. Voraussetzung ist eine ausreichende Dicke der Hornhaut und eine konstante Sehstärke über mehrere Monate hinweg.
Eine normale Staroperation kommt bei einer Myopie ebenfalls infrage. Diese Operationsmethode wird meist bei älteren Patienten eingesetzt. Während der Operation wird die eigene Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt.
Kann man Kurz- und Weitsichtigkeit vorbeugen?
Die Kurzsichtigkeit ist in vielen Fällen angeboren; dementsprechend kann man ihr kaum vorbeugen. Es ist allerdings möglich, dass sich im Alter die Dioptrienwerte bei der Kurzsichtigkeit bessern. Damit sich die Werte nicht merklich verschlechtern, kann man einiges selbst tun. Wer häufig am Computer arbeitet, sollte seinen Blick so oft es geht in die Ferne schweifen lassen.
Statistiken belegen tatsächlich, dass auch das Tageslicht bei der Entstehung von Kurzsichtigkeit eine Rolle spielt. Kinder, die sich häufig im Freien aufhalten, leiden seltener an der Myopie. Auch das ständige Starren auf das Smartphone scheint eine Kurzsichtigkeit zu begünstigen. Wenn das Auge ständig Objekte in der Nähe fokussiert, wächst der Augapfel in die Länge, um die Augenmuskulatur zu schonen. Daher sollte man auch beim Lesen regelmäßige Pausen einlegen. Gezielte Augenübungen können zur Entspannung der Augen eingesetzt werden. Bei langer Bildschirmarbeit sind solche Entspannungsübungen für die Augen also durchaus sinnvoll.