Welche Verfahren kommen beim Augenlasern infrage?
In den späten Siebzigerjahren wendete der russische Augenarzt Swjatoslaw Fjodorow erstmals eine Methode an, um Menschen mit Fehlsichtigkeit durch eine Behandlung der Hornhaut zu einem Leben ohne Brille zu verhelfen.
Seitdem hat sich viel verändert: Die Methoden zur chirurgischen Modellierung der Hornhaut wurden erheblich weiterentwickelt, weltweit werden jedes Jahr Millionen von Menschen erfolgreich damit behandelt.
Inzwischen gibt es verschiedene Verfahren zur Behandlung von Fehlsichtigkeit durch Hornhautkorrektur. Da bei allen Methoden mit Laser-Technologie gearbeitet wird, hat sich der Begriff "Augenlasern" eingebürgert. Das Prinzip ist bei allen Verfahren gleich: Die Brechkraft der Hornhaut wird durch eine Laserbehandlung verändert und die Fehlsichtigkeit damit ausgeglichen. Die Unterschiede der Verfahren liegen in den Details. Dabei wird zwischen Methoden mit Schnitt und Methoden ohne Schnitt unterschieden.
1. PRK-Verfahren
Die photorefraktive Keratektomie, kurz PRK, gibt es schon seit 1987. Sie ist damit die älteste Methode zur Augenlaser-Behandlung. Bei dieser Methode wird die oberste Zellschicht der Hornhaut mit einer Alkohollösung aufgeweicht und zur Seite geschoben. Die darunter liegenden Hornhautschichten werden mit einem Eximer-Laser neu modelliert und die Fehlsichtigkeit so korrigiert. Danach wird die Zellschicht wieder zurückgeschoben und durch einen Kontaktlinsen-Verband fixiert. Das PRK-Verfahren hat eine Reihe von Nachteilen, vor allem die langsame, schmerzhafte Heilung und der lange Zeitraum bis zur vollständigen Wiederherstellung der Sehkraft. Es gilt als veraltet und wird inzwischen nur noch in Fällen angewendet, in denen andere, modernere Methoden nicht in Frage kommen.
2. Lasek-Methode
Die Lasek-Methode (Laser-epitheliale Keratomileusis) ist eine moderne Weiterentwicklung des PRK-Verfahrens. Dabei wird das Epithel mit Alkohol angelöst und mit einem Instrument zur Seite geschoben. Nach der Behandlung mit dem Eximer-Laser wird das Epithel zurückgeklappt. Die Lasek-Methode gilt als brauchbare Alternative für Patienten, bei denen andere Verfahren nicht angewendet werden können, etwa weil die Hornhaut zu dünn ist.
3. Lasik-Methode
Auch bei der Lasik-Methode wird die oberste Hornhautschicht vorübergehend entfernt. Im Unterschied zur PRK-Methode wird dabei mit einem Mikroskalpell ein Deckel, der sogenannte Flap, wie mit einem Hobel abgeschnitten und weggeklappt. Unterhalb dieses nur rund 0,1 mm dicken Flaps wird die Hornhaut mit dem Eximer-Laser korrigiert, der Flap dann wieder geschlossen. Die Lasik-Methode ist der "Klassiker" unter den Augenlaser-Behandlungen und seit 1999 wissenschaftlich anerkannt. Seitdem wurden über 25 Millionen Menschen mit dieser Methode behandelt, sie darf daher mit Recht als erprobt
und bewährt bezeichnet werden.
4. Femto-Lasik-Methode
Die Femto-Lasik-Methode ist die moderne Weiterentwicklung der Lasik-Methode. Dabei wird der Flap nicht mit einem Mikroskalpell, sondern mit einem Laser erzeugt. Da der Laser wesentlich präziser schneiden kann als das beste Skalpell, kann der Flap dünner angelegt werden, die Gewebeschicht der Hornhaut wird so geschont. Femto-Lasik gilt als die modernste Standard-Methode und hat ein geringeres Komplikationsrisiko als die Lasik-Methode. Daher hat sie diese inzwischen weitestgehend abgelöst, viele Augenkliniken wenden die klassische Lasik-Methode gar nicht mehr an. Ein Nachteil bleibt aber auch bei der Femto-Lasik-Methode: Da die Hornhaut bei allen Lasik-Methoden berührt wird, ist der Erfolg des Eingriffs immer vom Geschick des behandelnden Arztes abhängig. Ein Risiko für Schnitt- und Flapkomplikationen kann nie ganz ausgeschlossen werden.
5. C-TEN SmartSurf-Methode
Inzwischen gibt es Behandlungsverfahren, bei denen das Auge nicht einmal mehr berührt wird: Bei den sogenannten No-Touch-Augenlaserbehandlungen ist kein Einschneiden der Hornhaut mehr nötig, den die unteren Hornhautschichten werden mit dem Eximer-Laser durch die oberen Hornhautschicht hindurch modelliert. Dadurch wird das Komplikationsrisiko erheblich verringert und die Heilungszeit stark verkürzt. Beim C-TEN SmartSurf-Verfahren (TEN = Trans-Epitheliale Non contact) wird die Behandlung der Fehlsichtigkeit individuell an die Hornhaut des Patienten angepasst, ohne das Auge mit einem Instrument zu berühren. Das Epithel wird allein vom Laser abgetragen und so entsteht eine besonders glatte Oberfläche der Hornhaut. Das Ergebnis ist dasselbe wie bei Lasik- oder Femto-Lasik-Behandlungen, aber der Heilungsprozess ist bei dieser Methode erheblich kürzer, da kein Flap mehr anheilen muss. Die Sehleistung ist bereits direkt nach der Behandlung deutlich verbessert. Die Behandlung dauert nur wenige Minuten. In Verbindung mit dem geringen Komplikationsrisiko und dem kurzen Heilungsverlauf ist dieses Verfahren neuerdings für die meisten Augenärzte die erste Empfehlung.